Endlich ergab sich die Möglichkeit, einmal persönlich die Malter-Talsperre zu beangeln.
Wir folgten der Einladung des "Kleinen", der dort glücklicherweise über einen Dauercampingplatz verfügt.
An unseren Stauseen gemessen, kam einem die Malter schon recht klein vor. Der Wasserstand präsentierte sich bei unserer Ankunft erfreulicher Weise auf Normalstand und die Wasserqualität ließ ebenfalls keine Wünsche offen. Ein malerisches Gewässer, auf gut deutsch gesagt.
Unser "mission-craft" Boot wurde umgehend einsatzbereit gemacht und mit Wallerholz und Klopfangel bewaffnet, rückten wir der Talsperre zu Leibe. Der andere Teil der Truppe konnte sich der weil um die Köderfische für die kommende Nacht kümmerten.
An diesem Tag schien das Hauptbecken allerdings völlig Wels frei. Nicht ein markantes Echo erschien auf dem Bildschirm des Echolotes. Das mag auch dem relativ planierten Gewässergrund gezollt sein. Im alten Flussbett angekommen, wurde der Wind und die Strömung derart heftig, das wir das Klopfen abbrachen.
Es war schon Schwerstarbeit eine Bucht zu erreichen, aber der Gewässergrund, mit einigen Löchern, war die Mühe wert. Nun endlich zeigten sich die ersten Fische. Einige folgten dem Köder, ohne ihn zu attakieren. So blieb es bis zum Abend.
Die Köderfischfänger waren da weit mehr erfolgreicher.
Die Nacht wollten wir ebenfalls in jener Bucht verbringen und so schlugen wir unser Lager an einem dortigen Steilhang auf. Die Welsmontagen konnten von dort mühelos an den gegenüberliegenden Büschen am Wasser, befestigt werden.
Die restlichen Ruten sollten für Hecht und Karpfen herhalten.
An dieser Stelle möchte ich noch festhalten, die hier ansässigen Angler waren alle samt sehr zuvorkommend. Problemlos machten alle einen großen Bogen um unsere Montagen. In Bautzen träumt man von solchen Leuten.
Pünktlich, nach dem der Grill geräubert war, schüttelte sich eine der Welsruten. Die Kontrolle am noch vorhandenen Köder zeigte aber deutliche Bissspuren eines Hechtes.
Danach kehrte aber die ganze Nacht Ruhe an diesen Ruten ein.
Auf den anderen Montagen lief es da schon viel besser. Ein Karpfen konnte der Verlockung des Köders nicht widerstehen.
Der "Kleine" konnte einen 80iger Hecht überreden.
Auch schöne Barsche brachte die Nacht.
Zum Morgen verirrte sich noch dieses Hechtlein an eine der Ruten.
Ebenfalls lernte ich in dieser Nacht, das man eine Flasche am Steilhang lieber in das Wasser rollen läßt. Alles andere endet in Saltos mit anschließenden Schürfwunden.
Der Schlaf war außerdem etwas unruhig, wenn man ständig über das Fußende der Liege zu rutschen droht.
Auch wenn es für unser eins bei der ersten Tour auf der Malter nicht mit einem Wels geklappt hat, waren alle mit dem Ergebnis zufrieden und wir kommen gerne wieder.