In den letzten zwei Wochen versuchten wir unser Glück noch einmal in Bautzen. Nach dem letzten Erlebnis, hatte ich keine Ruhe mehr.
In Quatitz angekommen, hatten wir freie Platzwahl, was nichts gutes erahnen ließ. Nicht ein Karpfenangler weit und breit.
Das Wasser hatte sich nun auch hier grün verfärbt.
Diesesmal hatten wir eine ganz leichte Grundmontage ausgelegt und verwendeten unsere Piepser mit einem Anzeigering, um jeden Wurmverlust durch Kleinfische angezeigt zu bekommen. Wir haben dann auch bis 4 Uhr morgens, fleißig die Weissfische mit Tauwürmern gefüttert.
Bewegung war in den Büschen reichlich vorhanden. Zweimal war auch das gewisse " Aufschlagen einer Gehwegplatte " zu vernehmen und das war dann schon das High Light.
Gefangen haben wir uns nur reichlich Mückenstiche und die krabbeln bis heute.
Aus Quellen in unserer Bekanntschaft ist uns wieder die folgende Information gesteckt worden.
In den letzten Tagen hat sich wieder ein Angler von der Fischereiaufsicht mit drei Angeln und an einer davon Köderfisch, erwischen lassen. Macht dann ein Jahr Angelverbot, plus weitere Strafen. Der Kollege soll sogar aus dem einheimischen Verband Bautzen sein.
Unseren zweiten Trip unternahmen wir an den Knappensee.
Das Wasser war etwas ins bräunliche verfärbt und rund um alle Ufer und Inseln hatte sich ein 10 m breiter Unterwasserteppich aus Quirligem Tausendblatt, gebildet.
Der Teppich war so dick, daß sich nicht ein Fisch in diesem Gebiet sehen ließ.
Wir hatten das Boot klargemacht, da ich ein paar Klopftouren machen wollte.
Es macht schon mal Spaß, wenn das Echolot mit jedem Meter den man sich vom Ufer entfernt, ebenfalls einen an Wassertiefe zulegt. Vor den Inseln fand ich sofort einen neun Meter tiefen Graben, der sich über ein Länge von 200 m erstreckte. Aber nicht eine Sichel war auf dem Echolot zu sehen.
Nach ein paar weiteren Gräben ohne Erfolg, machte ich zwei Touren über den See, begleitet von den argwöhnischen Blicken der anderen Bootsangler.
In der Seemitte stieg dann doch hin und wieder eine Sichel vom Grund. An zwei Stellen signalisierte mein Handgelenk deutlich einen Anfasser, aber trotz nachklopfen blieben die Fische nur eine Zeit lang unter dem Köder und verschwanden dann langsam. Ein Dritter stieg am Köder vorbei und kam fast bis unter das Boot.
Bei allen Fischen betrug die Wassertiefe etwa 6,5 m und der Köder lief 2 m über Grund.
Filmen konnte ich die Sache leider nicht, da das allein auf dem Boot nicht klappt.
Stefan Seuß, Deutschlands Oberguru in Sachen Welsangeln, hat das Thema vor Kurzem behandelt und nimmt Euch hier mal symbolisch mit. Vollprofis schaffen in Deutschland an mehreren Tagen auch nur einen Fisch, aber die Erklärungen sind ausführlich.
Die Nacht saßen wir dann am Ufer an. Die Stelle vor den Inseln war aus meiner Sicht perfekt gewählt. Zur Linken fiel der Grund in einen 8 m tiefen Graben ab und zur Rechten bildeten Inseln und Ufer einen 50 m breiten Schlauch, mit einer Tiefe von 2,8 m. Freundlicherweise fütterten die Karpfenangler das ganze Gebiet bereits in den Nachmittagsstunden an.
So eine Nacht hatten wir dann schon lange nicht mehr erlebt. Das Wasser war wie ausgestorben. Es waren nicht einmal Weissfische da, um die Würmer von den Haken zu plündern. Auch hier waren die Mücken sehr freundlich und haben uns eine Akkupunkturbehandlung verabreicht.
Auch die Karpfenangler nebenan, konnten einen Ruhigen schieben, dort sah es genauso aus.
Mit den Walli´s wird es wohl erst wieder im September losgehen, da sich das Wasser nun überall, über einen langen Zeitraum, gleichmäßig erwärmt hat und die Fische mit Hochzeithalten und laichen beschäftigt sein dürften.
Ich dachte ja schon mal im Mai daran, aber die Wärmeperiode war zu kurz und zu ungleichmäßig.
Außergewöhnlich ist der Zeitraum dafür nicht, da oft erst um diese Jahreszeit konstante Wassertemperaturen herrschen. Für eine erfolgreiche Vermehrung unserer Bartträger, nehmen wir die Sommerlöcher gern in Kauf.
An dieser Stelle noch etwas in eigener Sache.
Wir sind hier nicht die Oberangler. Beim Welsfang in der Lausitz, gehört auch ein Teil Glück dazu, da die Fische nicht gerade schon die Köpfe aus dem Wasser stecken müssen. Wir wollen auf unserer Seite informieren und nicht angeben.
Wer von Euch einen Fisch landen konnte, ein paar Fotos davon hat und das Ganze hier mit ein paar Zeilen veröffentlichen will, soll mich mal anschreiben.
Die Größe ist dabei nicht wichtig, der Fisch sollte aber nicht tot am Baum hängen.
Also denn, Viel Erfolg Euch allen.