Am 04.07. - 05.07. 2012 flogen wir wieder einmal am Quitzdorfer Stausee ein. Das Wetter zeigte sich von seiner angenehmen Seite und die Mücken fielen in erstaunlich kleinen Trupps über uns her.
So konnten wir ohne großen Zeitverlust das Boot und die Montagen scharf machen.
Die Ernüchterung kam dann auf dem Wasser.
So hatten wir uns die Blaualgenblüte nun nicht vorgestellt.
Die Sichttiefe belief sich auf mittlerweile 10 cm und das Wasser stank in jeder Ecke anders.
Der Grund war auch schnell auszumachen, denn in allen Ecken trieben schon teils zersetzte, weisslich aufgedunsene Fischkadaver. Bei der Untersuchung der Fischleichen war zu erkennen, das es sich um ca. 40 cm lange Bleien handelte.
Leider haben die Fotos nicht die beste Qualität. Ich muß mich noch in meine neue Kamera reinfitzen.
Der durch die Algenblüte fehlende Sauerstoff und die entstandenen Giftstoffe setzen den Fischen offensichtlich schon stark zu, so das sich die ersten schon in die ewigen Jagdgründe verabschieden.
Trotzdem spannten wir zwei Montagen in einer halbseitig stark bewachsenen Bucht. Dabei wurde eine Montage am Rand einer freien Stelle des Dschungels der einen Seite der Bucht gestellt, die andere spannten wir über 150 m zu den Sträuchern am Ufer der rechten Seite.
Wie zu Erwarten, waren zum Abend und in der Nacht kaum Aktivitäten der Fische zu vernehmen.
So herrschte die ganze Nacht völlige Ruhe am Gerät, nur einmal lösten tieffliegende Vögel einen kurzen Alarm aus.
Am nächsten Morgen, beim Abbau der inken Montage zeigte sich auf der Fahrt zurück zum Ufer, im Kraut ein verdächtiger Schwall und dann eine 1 m breite Blasenspur, die in Sekundenschnelle in einen Schilfwald raste.
Wieder mit dem richtigen Gerät zur Stelle, war der Spuk aber vorbei und der Wels irgendwo in seinem nicht erreichbaren Bau.
Ich wollte es nun noch einmal mit dem Wallerholz versuchen und startete zu einer Bootstour über den See.
Im Flachwasser zeigte das Echolot etwa 24 ° Celsius. Im tiefen Bereich des See´s, lagen über 22 ° C. an.
Auch an den sonst erfolgreichen Stellen war völlige Ruhe, nur einmal stieg eine Sichel etwa einen Meter vom Grund auf, um aber gleich wieder abzusinken.
Selbst im tiefen Wasser sind, wie auf dem obigen Bild die stetig aufsteigenden Gasblasen und die imensen Algenvorkommen zu sehen.
Um es den Welsen zu erleichten, war die Montage schon so eingestellt, das das Tauwurmbündel weit unter dem Mittelwasserbereich arbeitete.
Nach 4 Stunden brach ich wegen eines merklichen Sonnenbrandes ab.
Zudem fiel mir auf, kaum Angler auf oder am Stausee. Da haben die Massen wohl momentan dem Stausee in Quitzdorf den Rücken gekehrt.