21.06.2012 Blaualgenblüte im Stausee Quitzdorf

Im Stausee Quitzdorf hat die Blaualgenblüte wieder zugeschlagen. Es wird vor dem Baden und vor dem Kontakt mit dem Wasser gewarnt. Die derzeitige Sichttiefe beträgt etwa 20 cm. Beim derzeitigen Stand der Temperaturen, dürfte sich die Situation noch verschlimmern.

Christian Fischer
Christian Fischer

Auch für uns Angler ist die Blaualgenblüte ein großes Hindernis. Je nach Windrichtung sammeln sich regelrechte Teppiche, die bei Wellengang einen sehr festen Filz bilden. Die Schnur wird dabei unter Wasser gedrückt und die Bissanzeiger simulieren einen vermeintlichen "Biss". Wird die Montage einmal eingeholt, befördert man meist mehrere Kilo der Plage mit an Land. Danach ist längere Arbeit angesagt, um das ganze Zeug wieder aus der Montage zu entfernen.

Liegt die Schnur in so einem Teppich, ist eine Bisserkennung meist überhaupt nicht mehr möglich.

Deshalb vor dem Angeln mal die Augen auf und den Finger in den Wind halten. Lieber auf dem Wind- ablandigen Ufer angeln, denn auch die Fische meiden die Algenteppiche.

Dabei sind Blaualgen keine Algen sondern Bakterien unter dem Begriff Cyanobakterien. Dieser Bakterienstamm ist ähnlich den Moosen und Farnen in der Lage, eine Photosynthese zu betreiben. Diese ein- bis vierzelligen Lebewesen. Je nach Gattung reicht ihre Färbung von blau, rot, bis grün und schwarz.

 

Cyanobakterien betreiben einerseits Photosynthese, andererseits erzeugen einige Arten dabei keinen Sauerstoff. Zudem erzeugen fast alle Arten giftige Toxine und mitunter, giftige Aminosäuren. Diese Stoffe nehmen natürlich auch die im selben Wasser lebenden Fische auf und reichern diese giftigen Stoffe in sich an.

Beim Verzehr solcher Fische werden diese Toxine und giftigen Aminosäuren über die Nahrungskette in den menschlichen Organismus gelangen und können dort große Schäden anrichten. Die zuvor verzehrten Fische werden durch Abprodukte von Cyanobakterien in Form von Toxinen, Hormonen, Antibiotika und Allelochchemikalien stark geschädigt.

Jeder sollte sich genau überlegen, ob er in der Zeit der Algenblüte und kurz danach einen Fisch aus solch einem Gewässer verzehren will.

Christian Fischer
Christian Fischer

Quelle: Wikipedia