30.11.2012 Feines Fischen auf "Schneehechte"

Der Beginn des Winters lässt sich nicht mehr leugnen. Über Nacht und am heutigen Tag sind fast 15 cm Schnee gefallen.

In letzter Zeit ist wegen viel Arbeit die Angelei etwas ins Abseits gerutscht.  Daher lud der Nachmittag, mit starkem Schneefall, zu einer Session am Vereinstümpel ein.

Fix eine Rute mit Grundmontage und eine mit Posenmontage fertig gemacht und zum Tiefkühlschrank gestürzt. Darin fiel mir zuerst eine Bleie in die Hände, die noch vom Welsangeln übrig war.

Was sollte der Geiz. Aus Zeitmangel wurde das Tierchen mit warmen Wasser in einer Schüssel aufgetaut. Noch schnell das Mittagessen inhaliert, eine Büchse Tauwürmer aus dem Kühlschrank gefischt und es konnte losgehen.

Erwartungsgemäß war ich der Einzige am Wasser. Solche Tage sagen mir am meisten zu.

Leider war keine Schneeschippe bei, so kamen die Füße zur Schneeberäumung ins Spiel.

Über dem Wasser lag eine gemächliche Ruhe, nur in der Ferne hatten sich ein paar Enten in der Wolle.

Die Bleie fiel meinem Messer zum Opfer und wurde in Fischmaul gerechte Stücke zerlegt. Als Fetzen, mit einem lang hängenden Wurm, schwebte mir heute als Köderdarbietung vor. An die Grundmontage kam noch ein Futterkorb mit etwas Fisch. Solche Köder biete ich nur an einem Flourcarbonvorfach mit Einzelhaken an. Nimmt ein Fisch den Köder, muss unmittelbar der Anhieb gesetzt werden. Diese Variante ist wenig auffällig und der Haken sitzt ganz vorn im Maul eines gefangenen Fisches.

Die Grundmontage liegt verständlich passiv im Wasser und fängt die Räuber am Grund ab.

Meine volle Aktivität gilt der Posenmontage. Nach dem Auswerfen wird sie langsam, Stück für Stück, herangezupft.

Dabei steigt der Fetzen nach oben, vom lang hängenden Wurm in Rotation versetzt. In der Ruhephase sinkt der Köder genauso ab.

Dabei verrät die Pose zuverlässig einen Biss, auch wenn die Schnur nicht straff ist. Die Sache funktioniert auf Barsch, Zander, Forellen und Hecht, gleich gut. Zumal alle der Fischarten in einem Gewässer auf diesen Köder losgehen können.

Beide Montagen wurden zu Wasser gelassen und los gings.

Der Schnee drückte die Schnur der Grundmontage immer weiter ins Wasser und hob den Bissanzeiger langsam an. Da musste nachjustiert werden.

Die ersten 20 Minuten mit der aktiven Posenmontage brachten auch eher wenig Erfolg.

Beim sechsten Wurf, die Pose war noch anderthalb Meter vom Ufer entfernt, tauchte sie nach dem Zupfen nicht wieder auf. Hänger ? Nein, ein Ruck in der Rutenspitze und angeschlagen. Der Fisch ist scheinbar etwas schockiert über die Sache mit dem Haken und hängt erstmal wie ein Sack. Nach zwei weiteren Sekunden hat er seinen Fehler erkannt und sucht sein Heil in der Flucht.

Beim Drill sind keine Faxen erlaubt. Big Game Fishing- Gefühle sind fehl am Platz. Nach kurzem Drill bei stets straffer Schnur, von der so viel wie möglich über der Wasseroberfläche sein sollte, zeigt sich ein torpedoförmiger Körper. Kurz darauf wandert der Fisch in den Kescher und kann sich sein Element von aussen betrachten.

Im Kescher liegt ein fettgefressener Hecht. Das Maß zeigt 65 cm.

Für Oppach ist das schon die Oberklasse. Größere Hechte sind hier schon lange Mangelware. Um diese Jahreszeit gabs vor Jahren noch Fische über 80 cm am Haken. Solche Maße sind hier leider Geschichte.

 

Ein zufriedenes Grinsen, ob der verwendeten Köderführung, konnte ich mir doch nicht verkneifen. Zumal das Vorfach nur

0,22 mm Stärke hatte. Der Haken saß ordnungsgemäß ganz vorn im Maul.

Leider machen sich die Zander sehr rar dieses Jahr und die größeren Barsche lassen sich auch nicht mehr blicken.

Da hilft nur ein neuer Versuch.

Probiert die Technik ruhig auch mal aus. Von weitem sieht es zwar laienhaft aus, aber es funktioniert.

 

Ich wünsch Euch viele "Schneehechte".