22.06.2012 Nachtangelausfahrt nach Boxberg

Die jährliche Nachtangelausfahrt des Oppacher Angelvereines führte uns dieses Jahr nach Boxberg, an die privaten Angelteiche der Teichwirtschaft Lohsa GmbH.

Wie immer war die Ausfahrt durch den Verband gut organisiert. Außerdem bekommt man so gut wie nie die Chance in diesen Teichen des nächtens zu angeln.

Da wir die Anlage zur Genüge kennen, waren unsere Erwartungen entsprechend hoch.

In Bezug auf die Welsangelei, herrscht ja dort immer die richtige Wassertemperatur. Nachteilig war nur der Zeitpunkt der Ausfahrt, mit einem Tag nach der Sommersonnenwende wird es erst gegen Mitternacht dunkel. Gegen halb vier Uhr morgens, ist es aber schon wieder hell. Man kann halt nicht immer alles haben.

20 Uhr sahen die Ersten unserer Köder das Wasser. Da ich vorher mit einem Mitarbeiter Rücksprache gehalten hatte, kam ein Angeln auf Forellen nicht in Frage, da schon wegen der wärmeren Jahreszeit, keine mehr besetzt wurden und stundenlang der letzten Forelle hinterherzujagen, macht für mich wenig Sinn.

Also gb es für uns Welsangeln pur. Mancher mag sich beim Aufbau und Anblick unseres Gerätes an den Kopf gegriffen haben, Aber in der Teichanlage leben auch große Welse und wer zuletzt lacht, lacht bekanntlich am besten.

Aufgrund des regen Betriebes an den Teichen, war an ein Abspannen nicht zu denken. Also entschieden wir uns für eine reine Posenmontage und eine Grundmontage.

 

Da den Welsen in der Anlage ein übergroßes Angebot an Nahrungsauswahl- und Menge zur Verfügung steht, muß man sie schon sich aufmerksam machen. So änderte ich die Grundmontagen für diese Angelteiche etwas ab.

Der ´Naturale Stone´wurde vom antitangle-Röhrchen entfernt und durch einen Futterkorb ersetzt, der mit einer Eigenkreation von Lockstoffanfutter gefüllt wurde. An das Vorfach war ein Haken der Größe 1 befestigt. Bei den Posenmontagen, die etwas überdem Grund angeboten wurden, setzten wir auf einen Drilling.

Als Köder diente unser Welsschaschlyk, ähnlich wie auf dem obigen Bild.

In der Hoffnung, damit einen barteligen Teichbewohner auf unsere Köder aufmerksam zu machen, brachten wir die Montagen mit sehr viel Behutsamkeit in das Wasser. Die Wurfweite war dabei nebensächlich.

Da die Sonne noch hoch über dem Horizont erstrahlte, war unsere Hoffnung doch etwas gedämpft.

Nach 45 Minuten meldete der Bissanzeiger einer Grundrute plötzlich einen ersten Fischkontakt. Der Anzeigering vollführte einen kleinen Tanz bis die Schnur der Freilaufrolle straff war. Nach kurzer Pause und etwas Schnurfreigabe erhob sich der Ring erneut und der Freilauf gab langsam Schnur frei. Quitiert mit einem Anhieb, konnte nach kurzem Drill der erste Wels des Tages gelandet werden.

Ein schöner kampfstarker, afrikanischer Wels hatte an unserem Welsschaschlyk Geschmack gefunden. Ein urig wirkender Geselle mit fantastisch langen  Barteln, die ihn zu einem wahren Tast- und Geruchskünstler machen.

Nach einer allgemeinen Ködererneuerung zog wieder Ruhe im Wasser ein und bot uns Zeit unsere Gini mit Futter zu versorgen und den Grill in Gang zu setzen.

Etwa eine Stunde nach dem ersten Biss erwachte schlagartig die andere Grundrute. Hastig riß der Fisch bei seiner Flucht die Schnur von der Rolle. Dieses Verhalten war aber nicht für einen afrikanischen Wels üblich. Der Anhieb stoppte den Fisch und der Drill konnte beginnen. In heftigen Fluchten versuchte der Fisch sich zu befreien und zum Grund zu gelangen. Nach fünf Minuten mußte er sich uns aber geschlagen geben. Mit seinen typisch schlangenartigen Bewegungen zeigte ein schön gefärbter Silurus Glanis an der Oberfläche und konnte gelandet werden.

Mit 0,75 m ein Kind, aber mit schöner Aktion und fantastischer, sehr dunkler Färbung, bis in das Schwarze.

Mit Einbruch der Dämmerung veloren wir einen dritten Fisch, wahrscheinlich wieder einen Afrikanischen kurz vor dem Ufer, im Drill.

Bei Nacht gab es entäuschenderweise nur einen einzigen Biss, der aber nicht verwertet werden konnte. Im Allgemeinen wurden unsere Erwartungen für die Nacht nicht honoriert, aber das Angeln auf unseren Zielfisch hat erstaunlicherweise Tags funktioniert und kann somit, wenn auch nicht mit großen, aber sehr schönen Welsen, als gelungen, in die Archive eingehen.