08.10.2012 Die Gerüchteküche brodelt. Seit mehreren Jahren ist eine deutliche Verschlechterung der Wasserqualität am Stausee Quitzdorf zu beobachten. Das Wasser stinkt von Jahr zu Jahr mehr und wird immer grüner. Die Fische verlieren immer mehr die Lust am Fressen und einen Setzkescher kann mann schon lange nicht mehr am Ufer ins Wasser packen, da die Fische ersticken würden.
Laut Echolot zieht sich der Algenteppich bis auf 60 cm von der Oberfläche unter das Wasser. Die Fangmeldungen gehen immer weiter rückwärts und raubende Fische sind nur noch selten auszumachen.
Jetzt wird zur letzten Waffe gegriffen. Die Chemiekeule kommt zum Einsatz und zugleich wird es ein Feldversuch, da so etwas in diesen Dimensionen no nie gemacht wurde.
Sage und schreibe 300 Tonnen Aluminiumsulfat sollen die Blaualge binden und zum Gewässergrund beförden. Reicht der erste Anlauf nicht, wird nachgeladen.
Die Chemikalien werden sich mit dem gebunden Phosphor der Blaualgen und deren Biomasse am Grund ablagern und eine Sedimentschicht bilden. Der an sich flache Stausee wird dann weiter an Tiefe verlieren.
Die chemischen Verbindungen werden sich nach und nach in den Fischen anreichern. Verzehren würde ich heute schon keinen Fisch mehr von dort.
Was die Chemie an dem Fischbesatz anrichtet ist auch noch offen. Eventuell kann man manchen Traumfisch vom Ufer kratzen.
Das Problem haben wiedermal die Kommunisten zur Zonenzeit verzapft. Dem Stausee fehlt die Vorsperre und er ist zu flach. Durch den direkten Zufluss und die Hochwasser der letzten Jahre, ist der Stausee mit Sedimenten zugeschüttet worden.
Heute sind der Bau einer Vorsperre oder eines Bypasses des Zulaufs zu teuer.
Nach dem letzten Hochwasser in der Mitte dieses Jahres, wurde erst einmal der Wasserspiegel abgesenkt. Damit sollte der Durchlauf erhöht werden und die Wasserfläche für den Chemieeinsatz vermindert werden.
Im Zuge des Hochwassers in diesem Jahr, wurde wieder der " Stöpsel " gezogen, damit das Gewässer nicht überläuft. Ein Kollege hat mir vor ein paar Tagen erzählt, dass sich an diesem Tag im Rückhaltebecken hinter der Talsperre massig tote Fische befunden haben. Auch im weiteren Ablauf haben Kinder mit großen toten Karpfen, Hechten und Welsen gespielt.
Da ist wieder alles schiefgelaufen. Wetterinformationen kann man vorher sammeln. Der Wasserstand hätte kontrolliert gesenkt werden können, um das Hochwasser aufzufangen, dann wären auch keine Fischverluste aufgetreten. Da ist wieder jede Menge Kohle sinnlos durch die Esse gegangen.
Der Hammer kommt aber am Schluss.
Schenkt man dem nachfolgenden Artikel Vertrauen, soll der Stausee abgelassen werden und der entstandene Schlamm entfernt werden.
Wo sollen dann aber die ganzen gigantischen Fische hin ?
Das Ausbaggern würde auf die 700 ha Jahre dauern und wer sollte das bezahlen.
Da sind wir mal gespannt.