Nil Tilapias in Boxberg
Am 11.10.2012 sind mein Nacbar und ich mal in Boxberg eingeflogen. Forellen sind und werden wieder besetzt. Am Nachmittag gab es für die entsprechenden Teiche wieder je zwei Kescher voll Forellen um die fünfzig Zentimeter.
Leider hatten die bereits eingesetzten Forellen wenig Appetit. Zusammen haben wir uns vier Forellen erkämpft und mehrere Teiche durchgeangelt. Wenige Kollegen hatten mehr Glück, andere überhaupt nicht.
Nach dem Mittag entdeckte ich wieder einmal die orangenen Fische direkt an den Einläufen mehrerer Teiche. Deren Form macht mich bis heute stutzig. Es handelt sich um keinen europäischen Fisch.
Bei vorherigen Besuchen habe ich die Fische mehrfach mit allem Möglichen angeworfen, aber sie sehen einen und steigen auf keinen Köder ein.
Diesesmal konnte ich sie von hinten überwerfen und dummerweise ging der erste Wurf genau ins Zentrum.
Flach eingestellt und mit zwei Bienenmaden beködert, trieb die Posenmontage in der Strömung.
Die Pose zuckte zweimal kurz und blieb stehen. Danach war Ruhe. Sicher hatte sich der Köder verfangen. Vorsichtshalber einen kurzen Anhieb gesetzt und plötzlich kam Bewegung in die Sache.
Am anderen Ende kämpfte ein Fisch mit kräftigen Fluchten. Glücklicherweise war mein Nachbar mit seinem Kescher zur Stelle, da ich etwas überumpelt war. Der Fisch tauchte mehrmals auf und ich staunte immer mehr.
Nach ein paar Minuten konnte er aber sicher verhaftet werden.
Vor uns lag ein Fisch im Kescher den ich nicht kannte. Eindeutig ein Barsch, aber in Metallblau und gestreiften Flossen mit roten Augen.
Ein paar Stunden vorher hat uns der Kontrolleur noch den Besatz erklärt, ich hatte aber wieder nicht richtig zugehört. Also habe ich den 33 cm langen Fisch mal gegoogelt.
Meiner Meinung nach, handelt es sich um einen Nil Tilapia der Gattung Oreochromis Niloticus. Der Fisch wird in Afrika gezüchtet, um die dortige Bevölkerung zu ernähren. Ursprünglich kommt der Fisch aus dem Nil.
Er ist ein Maulbrüter und wächst bei entsprechdem Nahrungsangebot sehr schnell. Die Weibchen schaffen es auf 25 cm, die Männchen bis 50 cm. Die Jungfische sind grau und haben einen für Nilbarsche typischen schwarzen Punkt in der Rückenflosse. Die dominanten Männchen färben sich später rot.
Unterdrückte Männchen sind sehr schwer von den Weibchen zu unterscheiden.
Dominierende Weibchen können das Längenwachstum unterdrückter Männchen überschreiten.
Ich bin mir somit nicht sicher, welches Geshlecht ich hier am Haken hatte. Auch war es kein roter Fisch.
Fakt ist, es handelt sich um einen Warmwasserfisch. Die roten Fische dürften der gleichen Gattung angehören, aber keine Ahnung auf was die beissen.
Die Betreiber der Anlage lassen sich immer was Neues einfallen. Dank des warmen Wassers aus dem Kraftwerk und einigem Einfallsreichtum, können wir uns in Sachsen bald durch die halbe Welt angeln, ohne dahin zu fahren.
Weiter so. Respekt.
