Bilder vom Echolot beim Fischen richtig verstehen

In größeren Gewässern ist ein Echolot oft der Schlüssel zum Erfolg. Aus den Bildern kann man massenhaft Informationen über das Gewässer und seine Bewohner ziehen. Selbst ein Biss kann live verfolgt werden. Für den richtigen Umgang mit dem Echolot, gilt es Einiges zu beachten.

Um das Fischen mit dem Echolot zu verstehen, muss man zunächst wissen, wie das Gerät arbeitet.

Das Echolot ist ein Sonargerät. Sonar ist die Abkürzung von SO und NAvigation and Ranging, eine Technologie die im 2. Weltkrieg entwickelt wurde und mit der feindliche U-Boote verfolgt werden konnten. Ein Sonargerät besteht aus einem Sender, einem Schwinger, einem Empfänger und einem Display.

 

Der Sender gibt einen elektrischen Impuls an den Schwinger, der ihn in eine Schallwelle wandelt und ins Wasser leitet. Die Schallwelle trifft ein Objekt (Fisch,Boden) und schwingt zurück zum Schwinger, der diese Schallwellen wieder in ein elektrisches Signal umwandelt.

Der Empfänger verstärkt dieses Signal, oder Echo und sendet es an das Display, auf dem dann ein Bild von einem Signal erscheint und über den Bildschirm läuft. Der Mikroprozessor vom Sonargerät errechnet die abgelaufene Zeit zwischen dem Aussenden und Empfang des Signals und bestimmt damit die Wassertiefe oder die Distanz zu einem Objekt. Dieser gesamte Prozess wiederholt sich mehere Male pro Sekunde.

Der Schwinger leitet das Signal in einem Kegel zu Gewässergrund. Schwimmt ein Fisch in den Sendebereich, tritt er in den Sendekegel und wieder hinaus. Sein Signal wird somit erst schwach, dann stark und wieder schwach aufgenommen. Auf dem Display wird er deshalb als Sichel abgebildet. Bleibt ein Fisch im Sendekegel, bleibt ein durchgehender Strich.

Viele Echolote haben eine Demo. Die abgebildeten Fischsicheln sollen dem Käufer einen ersten Eindruck vermitteln.

In der Realität treten solche perfekten Sicheln nur in Ausnahmen auf, da die Fische seitlich oder nur teilweise in den Kegel schwimmen. Diese Demobilder werden auf dem Wasser also so nie sichtbar sein. Ein Fisch zeigt sich oft nur durch einen kurzen Strich oder ein paar Punkte. Mit etwas Übung hat man das schnell raus.

Auf fast allen Echoloten kann man bei der Einstellung zwischen Sicheln und Fischsymbolen wählen. Mein Tipp : Fischsymbole nie einschalten. Das Display ist zwar aufgeräumt, aber die vermeintlichen Fischsymbole sind verfälscht und stellen oft Algen, versunkene Bäume oder andere Sachen als Fisch dar, der keiner ist. Viele Angler wähnen sich von Flossenträgern umgeben. Schalten sie aber in den Ursprungsmodus, ist um sie herum alles leer.

Auch die Größe der Sicheln entsprechen nicht der Fischgröße. Schwimmt ein kleinerer Fisch in den Sonarkegel, wird er voll erfasst und bildet eine große Sichel ab. Ein großer Fisch der sich am Rand des Sendekegels aufhält, ergibt aber nur ein kleines Echo, da die Sendeleistung dort geringer ist. Sprich von der Sichelgröße ist nicht immer ein Rückschluss auf die Fischgröße zu ziehen.

Alte Mauerreste am Grund.
Alte Mauerreste am Grund.

Suchen wir uns für das Stellen einer Montage einen geeigneten Platz, brauchen wir irgendwelchen Fischsicheln keine Beachtung zu schenken. Hier geht es nur um das geeignete Grundprofil des Gewässers, dass jeder Laie erkennt.

Fischen wir aktiv auf den Zielfisch, sind beide Punkte von Wichtigkeit.

Gerade beim Welsangeln mit dem Wallerholz ist der Blick auf das Echolot wichtig, da der Köder und ein eventueller Fisch zeitgleich auf dem Display verfolgt wird und selbst der Biss zu sehen ist. Aber auch Verfolger, steigende Welse und gelangweilte Walli´s zeigt das Echolot in Echtzeit.

Konzentrieren wir uns jetzt auf das Welsfischen mit dem Wallerholz und der entsprechenden Montage.

Der Schwingerkegel sollte etwa senkrecht in Richtung Gewässergrund ausgerichtet sein. Der Köder wird im Sendekegel abgelassen und ist auf dem Display als dicke oder zwei parallele Linien zu sehen.

Die obere Linie entseht durchdas Blei, die untere erzeugt der Köder. Bekanntermaßen verbleibt die Schnur in einer Hand und wird bei sich ändernden Tiefen korrigiert. Die andere Hand bedient das Wallerholz. Selbst die Arbeit mit dem Wallerholz ist auf dem Echolot sichtbar, da an der Wasseroberfläche Verwirbelungen entstehen.

 

Meist zeigt sich ein aufsteigender Wels als Strich über dem Grund. Steigt er zum Köder auf, zeichnet sich der Strich in Richtung Köderlinie weiter. Ein eventueller Biss zeichnet sich wie ein Verkehrsunfall in einem Videospiel, auf dem Display ab. Oft sind aber drei Linien zu sehen, da der Fisch nur mitschwimmt. Mehr als oft wandert die Linie wieder zum Grund, da der Wels sich wieder absinken lässt.

Stellenweise ist aber auch plötzlich ein Fischecho in Köderhöhe da, weil der Wels von der Seite in den Kegel kam. Manchmal tauchen mehere Welse auf, dabei steigt die Chance auf einen Biss enorm, aber leider nicht immer. Meldet sich nur ein Wels auf das Klopfen, liegt die Beisswahrscheinlichkeit weit unter fünfzig Prozent.

Das aktive Fischen mit dem Echolot kann den Adrenalienspiegel in ungeahnte Höhen treiben und zum Erlebnis werden lassen, auch wenn kein Fisch beisst. Es ermöglicht den Blick unter die Wasseroberfläche, zeigt uns gute Fangplätze und ist besser wie Fernsehen.

Voraussetzung ist natürlich ein Boot. Je nach Bootstyp muss der Schwinger exakt ausgerichtet sein, um sinnvolle Ergebnisse auf dem Display zu erhalten.

Ich hatte schon bessere Bilder auf dem Bidschirm, aber die dritte Hand hat gefehlt. Die Sache wird hier aber erweitert.

 

Wer auch ein paar Schnappschüsse hat, kann mich anschreiben. So kann man Neueinsteigern mal ein paar Eindrücke vermitteln.