Der Frühling zeigt sich in diesem Jahr recht launisch. Erst zu spät und dann schiessen die Temperaturen genauso schnell in die Höhe, wie sie wieder in den niedrigen einstelligen Bereich fallen.
Gleich den Temperaturen steigt und fällt die Beißlaune unserer Flossenträger. Selbst die Laichzeiten geraten durcheinander. Die Bleien haben es in Quitzdorf zum Vatertag, bei 18 Grad Wassertemperatur versucht. Am Nächsten waren es dann nur noch 17 Grad mit Abwärtstrend. Am selben Tag wurden dort Waller in Ufernähe beobachtet, scheinbar im Liebesspiel versunken. Die dazu eigentlich benötigten 20 Grad Wassertemperatur sind wohl doch nicht mehr ganz von Nöten. Schon im April, als es weit kühler war, hatten wir einen Rogner dabei, der eine klare Laichbildung hatte.
Allerdings fehlen in den Laichgebieten der Karpfen und Waller bis heute jegliche Anzeichen von Fortpflanzung. Zum 30 April des letzten Jahres kochte formlich das Wasser vor laichenden Fischen beider Arten an dieser Stelle in Quitzdorf.
Bei 8 Grad Lufttemperatur seit Mitte dieser Woche, ist selbst in den Uferzonen des Bautzner Stausees, wo letztes Wochenende noch metrige Karpfen gezogen und kleine Welse gefangen wurden, Totenstille eingekehrt. Das Echolot zeigt deutlich den Grund.
Die Flachwasserbereiche kühlen sofort aus. Im Gegenzug sind die tieferen Bereiche noch um 3 Grad wärmer und die Fische folgen diesem Zustand.
Vor allem die Größeren unter den Bartelträgern sind derzeit oberlaunisch. Aber auch Meterfische können Spaß machen und stehen ihrem Ruf in nichts nach. Da kriegt man schon mal von der Mutti das Kind aus dem letzten Jahr vor die Füße gekotzt.
Und geht mal wieder nichts, geht dieses Jahr seltsamerweise immer Hecht.
Gnadenlos schlagen die Räuber bei Tag und Nacht, ohne Rücksicht auf Verluste, an den Welsmontagen zu. Dabei war keiner der Fische unter 65 cm.
Wahrscheinlich schlägt auch den Menschen das Wetter etwas aufs Gemüt.
In Quitzdorf streiten sich die Bootsangler mit den Carphuntern und die mit der Polizei und dem Ordnungsamt.
Die Bootsangler kommen sich wie beim Angeln im Minenfeld vor. Denn noch bei 200 m Entfernung vom Ufer, verlaufen die Schnüre der Karpfenangler. Diese wiederum treten in Armeestärke an und errichten Ihre Feldlager entlang ganzer Uferstriche. Das Ordnungsamt der Stadt Niesky hat wiederum dagegen etwas einzuwenden. Gestützt durch die Grünflächenverordnung der Stadt die über der Gewässerordnung steht und mit Hilfe der Polizei, bläst die Ordnungsmacht zum Kampf gegen die Carphunter, mittels Platzverweisen und Knöllchen. Die Schlacht bleibt also weiter spannend.
Selbst in den gesperrten Buchten einiger Feriendörfer ist das Angeln für die Urlauber völlig normal, zudem muß man sich da nicht mal in der Nähe seiner Ruten aufhalten.
Auch am Bautzner Stausee wird wieder fleißig kontrolliert. In den Stoßzeiten durften sich die Karpfenangler über beinahe täglichen Besuch der Ordnungskräfte freuen.
Ab dem 1.Juni ist dann dort auch wieder Raubfischsaison und das Treiben wird dann noch lustiger.
Man nimmt sich da am besten ein Beispiel an unserer Gini und machts wie sie.
Vor allem wird der Juni von den Zanderanglern mit Sehnsucht erwartet und wir wünschen schon jetzt maximale Erfolge.