Außergewöhnlicher Beifang beim Welsangelversuch in Rachlau

Am 24.06.2012 wollten wir wieder einmal im Rückhaltebecken Rachlau unser Glück versuchen. Ziel waren Karpfen, von uns liebevoll "Muffmolche" genannt und obwohl nicht als Welsgewässer ausgewiesen, ein Versuch auf Dieselben.

Da wir großzügig bei Tageslicht am Gewässer eintrafen, konnte wir mit dem Aufbau der Gerätschaften etwas langsam machen. An der Wasseroberfläche war nur Aktivität kleinerer Fische auszumachen und so ließen auch wir uns Zeit. Bis zur Dämmerung wurden unsere Karpfenköder im handwarmen Wasser gebadet und bescherten uns alller 10 Minuten einen Biss. Der Anhieb ging leider meist ins Leere.

Die Hälfte der Bisse konnten wir aber doch verwerten und hatten mit wenigen Ausnahmen, den gesamten Kindergarten der Karpfen am Hacken. Unsere Gini war natürlich auch dabei und wollte alles ganz genau wissen.

Mit Einbruch der Dunkelheit verblieb nur noch eine Rute mit der Karpfenmontage im Wasser und bescherte uns weiterhin ein Karpfenkind nach dem Anderen. Auf den Fotos seht Ihr einen kleinen Auszug des Abends.

Mit dem Sonnenuntergang legten wir zu Testzwecken eine Welsmontage auf Grund aus. Mit der üblichen geflochtenen Hauptschnur, mit Grundblei und einfacher Form des Welsschaschlyks am 1 er Einfachhaken mit 0,8 mm Monovorfach. Also eine leichte Grundmontage für kleine Welse.

Nach etwa 30 Minuten kam zu meiner Verwunderung plötzlich Leben in die Sache. Der Anzeigering marschierte ohne Umwege nach oben, aber die Freilaufrolle brauchte keine Schnur freizugeben. Ich gab etwas Schnur nach und wieder wurde der Ring vom Fisch bis an die Rute gezogen.

Nach einem erneuten Schnurgeben, zog der Fisch nun voll durch. Der Anhieb erfolgte prompt und wurde mit ein paar Fluchten quitiert, die die Rute zittern ließ. Aufgrund der typischen Abwehrbewegungen des Fisches, schloss ich auf einen kleinen Wels, der sich beim Drill um die eigene Achse dreht.

Im Licht der Taschenlampe zeigte sich nun ein völlig unerwarteter Gegner - ein Zander.

Wir konnten es kaum fassen, ein Zander, zumal mit 40 cm ein Jüngling, gilt als der vorsichtigste Fisch unserer Gewässer und lässt einen Köder sofort los, sobald er den kleinsten Widerstand merkt. Aber nein, er musste alles inhalieren, obwohl der Köder ruhig am Boden lag und alle Zeit der Welt gegeben war, um diesen zu untersuchen.

Das lehrt uns, Zander sind wohl doch nicht so vorsichtig wie ihnen immer unterstellt wird und lassen sich auch mit stärkeren Montagen überlisten.

Ps. Der Fisch fiel nach seinem Fototermin ausversehen wieder ins Wasser