Der Spreewald

Olaf Meister
Olaf Meister

Die Landschaft des Spreewaldes entstand bereits in der Weichseleiszeit und gehört zum südlichsten Jungmoränengegiet. Heute durchfließt die Spree in weiten Verzweigungen das Urstromtal.

Landschaftlich und kulturell wurde der Landstrich durch die Sorben geprägt.

Im Laufe der Jahrhunderte veränderten die Bewohner des Spreewaldes die Landschaft, durch das Anlegen unzähliger Fließe und Kanäle.

Heute haben Sie eine Gesamtlänge von über 970 Kilometern erreicht. Teilweise münden die Kanäle oder die Spree selbst, in kleinere oder auch große Seen, die durch ihre extrem niedrigen Wassertiefen hervor stechen.

Das Gebiet des Spreewaldes ist durch die auffallend niedrigen, jährlichen Niederschlagsmengen gekennzeichnet.

Deshalb sorgen die weiter oben im Lauf der Spree angestauten Seen der Lausitz, für einen relativ konstanten Wasserstand in dem Gebiet.

Grabenstedt
Grabenstedt

Gemessen an der Wasserfläche, ist der Fischbestand doch etwas dünn gesät, aber auch hier ist unser geliebter Wels auf dem Vormarsch.

Sah es bis 2005 mit dem Fischfang schlecht aus, werden heute immer öfter Welse gefangen. Meist bewegt man sich da noch in einer Kinderstube, bei Fischen zwischen 50 cm und 70 cm. Vereinzelt werden aber schon Welse von 1,75 m bis 2,20 m ( 2010 ) gelandet. Leider werden sie oft entnommen und fehlen für die weitere Vermehrung.

Der zunehmende Fang von Jungwelsen bestätigt aber ein geglücktes Ablaichen der Fische, denn wo die Kleinen sind, muß es auch Große geben.

Da viele Gebiete im Spreewald für Menschen gesperrt wurden, haben unsere Uriane hoffentlich genug Möglichkeiten, sich fernab der Zivilisation, zu vermehren.

Von der Spree durchflossen, befindet sich aber auch im Spreewald ein scheinbares Eldorado für den Wels, der Neuendorfer See.

Der See liegt nördlich von Lübben bei Alt Schadow, ist touristisch erschlossen und größtenteils von Wald umgeben. Mit einer Wasserfläche von ca. 300 ha, auf einer Länge von 3,765 km, ist er mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von

2,8 m, ein ausgesprochener Flachwassersee.

Neben Anglern ist eine Fischerei ansässig und deren Fangergebnisse der letzten Jahre schlagen alle Ergebnisse von anderen Gewässern der Lausitz. Die Fischerei findet Ihr leicht über Google. Die Fischer berichten von über unglaublichen 500 gefangenen großen Welsen in den letzten 31 Jahren. Bilder dazu, sind auf deren Seite genug zu finden.

Auch ein Angler konnte ein Fisch von über 1,90m fangen.

Da alle Fische entnommen wurden, muß ein großzügiger Besatz erfolgen, den sich jeder woanders wünschen würde.

Aber da nicht alle Fische gefangen werden können und aufgrund der geringen Wassertiefe und der damit schnellen Erwärmung des Gewässers, dürften so viele Welse keine Probleme bei der Vermehrung haben. Auch die Spree wird mit ihrem Nahrungseintrag, einen Großteil zu der erfolgreichen Welspopulation beitragen.

Den Fischen ein Stück näher.
Den Fischen ein Stück näher.

Der See dürfte ein Geheimtipp für jeden Welsangler sein.

Da der See bereits in Bundesland Brandenburg liegt und die Spree hier ein Bundesschiffahrtsgewässer ist, sind gewisse Richtlinien einzuhalten. Die Bootsbenutzung ist natürlich erlaubt, ebenso die Benutzung von Verbrennungsmotoren, unter der Richtlinie von zulässigen Höchstgeschwindigkeiten.

Wer am Rande der Lausitz zu einem Wels kommen will, dürfte hier genau richtig sein.