Im zweiten Teil des Stausee widme ich mich mal dem Gewässerboden. Für mich sind solche Kentnisse immer wichtig, für Euch vielleicht auch.
Wie bei vielen Stauseen in der Region, überfluteten die damaligen Kommunisten viele zuvor bewohnte Gebiete, um Wasserreservoirare anzulegen. Viele Ortschaften wurden dafür entvölkert, grob abgerissen und geflutet. Auch im Stausee Bautzen verschwanden auf diese Weise zwei Orte und bieten bis zum heutigen Tag eine interessante Bodenstruktur.
Den älteren werden die Orte Nimschütz und Malsitz noch ein Begriff sein. Da beide Orte, ihre Verbindungsstraßen und das Umland nur grob geebnet wurden, ist der sich nun darüber befindliche Stausee ein Biotop an Fischeinständen.
Im Jahr 2000 wurde der Stausee aufgrund von Sanierungsmaßnahmen, fast komplett abgelassen. Das war ein idealer Zeitpunkt für viele Angler, verlorengegangene Utensilien zu sammeln und den Gewässergrund in Augenschein zu nehmen.
Aber nicht alle waren dabei. Das Video eines Kumpels darf nicht veröffentlicht werden, so habe ich hier mal alles Brauchbare zusammengetragen und bedanke mich noch einmal bei allen Rechteinhabern für deren Freigabe.
Nach vielen Jahren kamen die Reste der Dörfer wieder ans Licht und bis heute dürfte sich nicht viel verändert haben. Selbst die Spree floss damals wieder in ihrem alten Bett, das noch immer fast unbeschadet existiert ( Bild 1).
Die Reste von Nimschütz befinden sich im hinteren Teil des Stausees (Bild 2).
An manchen Stellen steht kein Stein mehr auf dem anderen. Eher eine Mondlandschaft (Bild 3).
Bilder oben: J Nitsche creative-commons-lizenz
Die Hängergefahr ist sowohl vom Boot, als auch vom Ufer sehr hoch, da überall Altlasten und Baumstümpfe lauern.
Ein Bogen der Spree, neben einer ehemaligen Straße. Ein optimaler Fischeinstand.
Hier die ultimative Stelle. Wer die auf dem Wasser wiederfindet, sollte einige Versuche wagen. Besser kann man´s nicht haben.
Die Reste umgebetteter Friedhöfe sind noch vorhanden. Da dürfte aber keiner mehr liegen.
Die Reste der Mühle von Malsitz. Wie man sieht, das Mühlrad existiert noch. Sie stand direkt an der Spree.
Reste eines Heuwagens sammeln im Laufe der Zeit allerlei Kunstköder auf.
Auf den folgenden Bildern gewinnt man noch etwas mehr Übersicht. Selbst unter dem Grund geht es noch weiter.
Vermutlich alte Keller bieten einigen Fischen einen zu hundert Prozent sicheren Einstand.
Fotos der Galerie: J. Dudczak
Wie man auf den Bildern sieht, liegen Hot Spots und Hängergefahren dicht beieinander. Wer die gewissen Stellen auf dem Wasser findet, hat aber große Aussicht auf Fisch. Ein Echolot oder GPS sind da immer hilfreich.
Ein Boot ist natürlich die Voraussetzung.
Für eine Vergrößerung nur auf die Bilder klicken. Oft sieht man die entsprechende Uferregion. Ortskundige Leute können da in etwa die Lage der Bilder zuordnen und die Stellen und das Flussbett der Spree leicht finden.
Zur besseren Zuordnung hier nochmal eine Ansicht von alten Karten in den Stadtplan hineinkopert. Der Stausee ist blau abgesetzt. Hier ist noch einmal die Lage der Spree, der Straßen und Orte erkennbar.