Von alten und neuen Riesen

Den Wels gibt es schon seit tausenden von Jahren. ERwar einmal über ganz Europa bis Asien verbreitet. Schon die Steinzeitmenschen machten Jagd auf ihn. Zeitweise starb in einigen Gewässern, z.B. im Rhein, die Population aus, wurde aber später durch Menschenhand ersetzt.

In frühen Überlieferungen wird der Wels oft als Menschen fressendes Ungeheuer dargestellt. Ob seiner Größe, schienen die Menschen großen Respekt oder gar Angst vor ihm zu haben. Die dargestellten Motive müssen aber eine gewisse Anlehnung an damalige Ausmaße des Welses gehabt haben.

Die zum Urfischbestand gehörenden Welse, wurden im Mittelalter vermutlich weniger bejagt und erreichten heute kaum gekannte Größen. Die meisten Fische durften wohl älter geworden sein, wie heute lebende.

Laut einer Anekdote soll 1731 ein Wels aus der Oder gezogen worden sein, der ohne Eingeweide 375 kg auf die Waage brachte. Realistisch oder nicht? In 20 Jahren wird die Menscheit so etwas nicht mehr belächeln. Dann werden unsere derzeitigen Welse nämlich mit etwas Lebensverlängerung durch C & R, auch anders aussehen.

1930iger Donau
1930iger Donau

Mit der einsetzenden Mechanisierung und der Industriealisierung dürfte sich aber einiges für die Welse geändert haben. Durfte im Mittelalter nur für die Herrschaft  gefischt werden, konnten nun alle dem Fisch nachstellen. Damit ging wohl in den meisten Gebieten die Ära der Giganten zu Ende.

In ländlichen und etwas menschenleer - abgeschiedenen Landstrichen, werden aber einige dieser alten Riesen in Ruhe ihr Erbmaterial  weitergegeben haben. Dort sind bis heute Welsgiganten zu finden, die jenseits der menschlichen Vorstellungskraft liegen.

Wird doch einmal so ein Prachtexemplar aus dem Wasser geholt, werden eventuelle Nachweise in der "Fachwelt" regelrecht zerissen und für gefälscht erklärt. Meist ist dem Fänger aber garnicht am öffentlichen Interesse gelegen und die Fachsimpelei der modernen Welt egal. Fakt ist, allen Unken zum Trotz, es gibt die Riesen immer noch.

Hier zwei Exemplare aus dem Kaptschegai Stausee in Kasachstan.

290 cm mit 150 kg und 285 cm mit 144 kg.

Dieser stammt aus der Türkei und wurde tot aus einem ausgetrockneten Flussbett gezogen. Die 3m Marke hat dieser Fisch schon überschritten.


Aber auch bei unseren Nachbarn gibt es die neuen Riesen.

Links ein Wels aus Tschechien mit 265 cm und 104 kg, rechts slowakischer Wels mit 274 cm und 110 kg.

Noch ein Exemplar aus Osteuropa. Der Fisch wurde mit einer Legeleine gefangen und ist erschossen worden,daher das Loch in seinem Kopf. Länge 308 cm.

Auch in Deutschland werden die Fische größer. Hier mit 92 kg und 262 cm Länge.

In den nächsten Jahren wird es hier mit weiteren Einträgen weitergehen.