Das Wallerholz wird oft als Wunderwaffe bezeichnet, aber dem ist nicht so. In Sachsens Gewässern sollte man sich mit diesem Gerät etwas umorientieren. Das trifft übrigens für alle Binnengewässer zu, die etwas flacher sind. Es ist möglich unter Einsatz eines Wallerholzes einen Wels anzulocken, aber genauso groß ist die Chance ihn damit zu vertreiben.
Die Gewässer in Sachsen sind oft nicht tiefer als 12m. Also muss das Wallerholz entsprechend für flachere Gewässer ausgelegt sein. Der Kopf des Holzes muss klein und flach sein. Die erzeugten Töne sind damit heller und leiser, aber das ist völlig ausreichend. Eigentlich wird in Serien geklopft. In flacheren Gewässern sollte aber nur ein bis zwei- mal gekloppft werden. Danach legt man eine Pause von etwa einer Minute ein, ehe wieder so geklopft wird. Tut sich nichts, sucht nach 10 Minuten die nächste Stelle auf. Aufgrund der geringen Wassertiefe der heimischen Seen, sollte nur sehr sparsam und in sehr langen Abständen geklopft werden.
Steigt eine Sichel auf dem Echolot, sofort mit dem Klopfen aufhören. Erst wenn die Sichel wieder zum Grund sinkt, noch ein bis zwei- mal klopfen. Zeigt der Wels kein Interesse mehr, lieber eine andere Stelle aufsuchen und später an der Ersten noch einmal wenige Minuten mit dem Wallerholz klopfen.
Also legt nach jedem Klopfen mindestens fünf bis zehn Minuten Pause ein. Diese Taktik kann auch ohne Echolot genutzt werden, aber nur mit genügender Gewässerkenntnis. Eigentlich macht das Wallerholz eh erst ab Tiefen von 3 m einen Sinn.
Bevor mit dem Holz im See losgelegt wird, empfehle ich das Üben im heimischen Pool oder der Badewanne.
Wie das Holz gefasst wird, muß jeder für sich entscheiden. Der Unterarm bildet bei der kreisförmigen Bewegung im Wasser, eine Einheit mit dem Handgelenk. Das Holz wird eher langsam beim Eintauchen geführt und in der Kreisbewegung zügig nach hinten beschleunigt, um mit dem "Ploppgeräusch" wieder aus dem Wasser auszutreten. Das Geräusch entsteht durch eine unter dem Teller des Holzes entstehende Luftblase.
Typischer Tellerfuß eines Wallerholzes für flachere Gewässer. Der Boden des Fußes ist eben und eher recht klein gehalten. Wallerhölzer für tieferes Wasser haben einen größeren Fuß, der auch nach unten ausgewölbt sein kann. Die Form und Größe der Teller ergeben jeweils einen etwas anderen Ton und die erzeugten Schallwellen dringen in größere Tiefen.
Erfunden wurde das Wallerholz vor weit mehr als 120 Jahren, wahrscheinlich in der Region zwischen Ob und Irtysch. Dort ist es unter dem Begriff " Kuttjogatás" bekannt. Der Ursprung dieses Instrumentes dürfte aber wohl eher bei den Fischern, als bei Anglern zu suchen sein. "Kuttjogatás" heißt im Deutschen soviel wie "Schmatzen". Das Geräusch richtig erzeugt, ist mit dem Geräusch zu vergleichen, das beim Ziehen eines Korkens entsteht. Sollten zwei Bootsbesatzungen in unmittelbarer Nähe zueiander angeln, dürfen sie nicht zugleich klopfen, da ein solches Stimmenchaos die Welse eher vergrämt.
Damals wie heute stellten sich die Experten ihr Wallerholz selbst her. Der " Kuttjogatás" wird aus Holz gefertigt. Verwendet werden Haselnuß, Esche, Weide und Akazie. Diese Hölzer lassen sich gut bearbeiten und halten lange. Sehr wichtig ist, die ausgewählten Hölzer gut trocknen zu lassen. Am obigen Bild, sind die historischen Maße zu sehen.
Welches Geräusch das Wallerholz erzeugt und damit Welse anlockt, ist bis heute nicht klar. Die Prognosen reichen von in das Wasser springenden Fröschen, über landende Wasservögel bis hin zum Schmatzen eines Welses, der gerade seine Beute von der Wasseroberfläche saugt oder das Geräusch eines Welses, der raubend in das Gebiet eines Rivalen eingedrungen ist.
Beim Klopfen wird der Wels nicht zum Fressen animiert, sondern dazu, sein Revier zu verteidigen und Rivalen zu vertreiben. Der Biss ist dann eine reine Reflexhandlung, die mit der Nahrungsaufnahme überhaupt nichts zu tun hat.
Der richtige Umgang ist im folgenden Video zu sehen, sollte aber nur von Fachleuten in der Praxis angewandt werden.
Die optimale Einsatzzeit für das Wallerholz ist im Sommer, nach der Laichzeit.
Geklopft wird tags, auf den ruhenden Wels. Im Frühjahr, bei niedrigen Wassertemperaturen würden die Fische mit dem Wallerholz eher vergrämt statt gelockt und für die ganze Saison verklopft.