Befassen wir uns nun mit den Vorfächern.
Dafür werden meist geflochtene Schnüre, bestehend aus Dyneema mit Tragkräften ab 50 kg, verwendet. Geflochtene Schnur ist gegenüber Monofiler sehr viel weicher, sie läßt sich besser knoten und erzeugt sehr wenig Wasserverwirbelungen. Der Abstand der Haken kann durch wickeln der Schnur um den Hakenbogen, schnell geändert werden.
Die Auswahl der Schnurstärke richtet sich auch nach der Beschaffenheit des Gewässergrundes. Bei scharfkantigen Steinen und Muschelbänken greift man zu höheren Durchmessern, da so ein Durchreiben des Vorfaches fast vermieden wird.
Außerdem brauchen die Knoten bei geflochtener Schnur nicht mit Schläuchen oder Änlichem, geschützt zu werden.
Bei monofilen Vorfächern beginnt die Verwendung ab einem Durchmesser von 1,0 mm. Monofile Schnur ist sehr steif und gegenüber Geflochtener, weniger durch Abrieb gefährdet. Schlaufen und Knoten müssen mit Schrumpfschläuchen und speziellen Schonern, vor Bruch geschützt werden. Ein großer Vorteil von Mono-Vorfächern ist , das sie nicht zu Verwicklungen neigen und der Anhieb besser durchkommt. Nachteilig ist dagegen die UV- Empfindlichkeit des Materials.
Es gibt immer wieder Diskusionen welches nun das bessere Vorfachmaterial ist. Ich persönlich neige zu Dyneema, in hindernisfreien Gebieten . Mono-Vorfächer verwende ich nur an
Gewässern mit hohem Muschelbank Vorkommen, oder hindernisreichem Grund.
Die Haken richten sich der Montage, dem Köder und in der Lausitz nach der zu erwartenden Fischgröße.
Die Haken müssen auf alle Fälle sehr scharf sein, um in das Maul eines Welses eindringen zu können. Oft genug ist es uns passiert, das der Haken hinter den Zahnreihen der Raspelzähne saß und mit zwei Fingern entfernt werden konnte.
Normale Haken hätten unter diesen Umständen nicht gegriffen und die Fische wären verloren gegangen.
Ein weiteres Augenmerk ist auf die Stabilität der verwendeten Haken zu legen. Material aus der Hechtangelei biegt sich bei einem Wels rasch wie Nichts auf.
Meist werden zwei Haken mit etwas Abstand zueinander, am Vorfach befestigt. So wird dem Köder ein besserer Halt gegeben und oftmals drifft der Wels beim Einsaugen des Köders nur den oberen Haken. Wir lassen oftmals den Oberen unbeködert, damit er beim Anhieb besser greifen kann. Natürlich ist auch die Verwendung von nur einem Haken möglich, einige schwören sogar darauf.
Aber die damit steigt natürlich auch die Chance von Fehlbissen. Allerdings gibt es sehr schwierige Angelgewässer bei uns, siehe die alte Tongrube in Guttau, in denen am besten mit nur einem Einzelhaken geangelt werden sollte.
Eine Anleitung, wie die Vorfächer richtig hergestellt werden, gibt hier in Videos zu sehen.
Bei toten Köderfischen verwenden wir zwei Drillinge. Auch bei Tauwürmern kommt diese Variante oft zum Einsatz.
Bei anderen Ködern wird als oberer Haken, ein Einfachhaken eingebunden.
Anders sieht es bei der Verwendung von Boilies oder Pellets als Köder aus. Hier wird im Aufbau wie bei einem Karpfen-Rig vorgegangen und ein Einzelhaken verwendet. Der Köder wird wird am Haar gefischt.